Tino Chrupalla sprach sich jüngst im ZDF-Sommerinterview für ein Ende der Waffenlieferungen an Israel aus – eine Haltung, die in Teilen der AfD-Führungskaste auf deutlichen Widerspruch stieß.

In Sachen Israel: Chruppala versus von Storch
Die israelische Militäroperation gegen die vor allem im Gazastreifen organisierte Hamas begann bereits im Oktober 2023, als Reaktion auf den Angriff Israel selbst. Besonders die umfassenden Bombardierungen des Gazastreifens sorgten international für Kritik, da sie eine hohe Zahl ziviler Opfer zur Folge hatten. Weswegen Israel aus Gaza und von muslimischen Staaten weltweit Kriegsverbrechen vorgeworfen wurden. Der Internationale Gerichtshof prüfte sogar den Vorwurf, Israel könnte im Gazastreifen Völkermord begehen. Trotz der traditionell pro-israelischen Haltung der Bundesregierung und insbesondere der CDU erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz jüngst, die Waffenlieferungen reduzieren zu wollen.
Kapitulation vor islamischen Migranten?
Die AfD-Bundestagsfraktion, die sich bereits seit Langem für eine Aussetzung von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ausspricht, kritisierte Merz dennoch – allerdings weniger aus einer grundsätzlich pro-israelischen Haltung heraus, sondern wegen seiner Begründung. Merz sagte, er wolle eine Verschärfung gesellschaftlicher Konflikte in Deutschland vermeiden. Für die AfD kommt dies einer Kapitulation vor ausländischen und islamischen Interessengruppen gleich, die durch die anhaltende Massenmigration zunehmend Einfluss auf die deutsche Politik nehmen. Dieser Einfluss sei inzwischen offenbar so groß, dass selbst die traditionell klar pro-israelische CDU ihren Kurs ändern müsse.
Streit in der AfD
Doch nicht alle in der AfD stehen hinter Chrupalla und der Bundestagsfraktion. Vor allem die umtriebige Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch kritisierte Merz auf X scharf und forderte eine politische Kehrtwende um 180 Grad. Der deutsch-israelische Politiker und ehemalige Sprecher der „Homosexuellen in der AfD“, Marcel Goldhammer, erklärte sogar, aufgrund der Forderungen Chrupallas seinen Parteiaustritt. Trotz solch prominenter Gegenstimmen scheint die Parteibasis jedoch weitgehend hinter Chrupalla zu stehen: Laut einer INSA-Umfrage sind 75 % der AfD-Wähler gegen weitere Waffenlieferungen an Israel.
Deutschland zuerst
Trotz der verschiedensten Konflikte, die derzeit weltweit ausgetragen werden, muss innerhalb der AfD wie auch im weiterführenden rechten Lager darauf geachtet werden, dass Deutschland stets an erster Stelle steht. Ein Ausweichen auf Fremdnationalismen, nur weil diese in gewissem Rahmen gesellschaftlich toleriert werden, kann keine Alternative sein. Geopolitische Positionen sollten stets danach beurteilt werden, welchen Vorteil sie Deutschland bringen.