Entlassen wegen Epstein!

Wegen Kontakten zum Mädchenhändler Jeffrey Epstein hat der britische Premierminister Keir Starmer seinen Botschafter in den Vereinigten Staaten, Lord Peter Mandelson, entlassen.

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(Peter Mandelson: Foreign, Commonwealth & Development Office, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)

Es war zuletzt der Druck aus der eigenen Partei, der Premierminister Starmer zur Entfernung des umstrittenen Mannes aus der britischen Botschaft in Washington zwang. In der für ihn typischen legalistischen Manier, hatte Starmer bis zuletzt betont, dass bei der Einsetzung Mandelsons Anfang diesen Jahres sämtliche Vorschriften eingehalten worden waren.

Bester Kumpel Jeffrey

Lord Mandelson ist damit der erste bedeutende Amtsträger, der wegen Kontakten zu Epstein seinen Hut nehmen musste. Bezeichnenderweise nicht in den Vereinigten Staaten selbst, wo die Regierung Trump den Skandal herunter spielt, sondern in Britannien. Wie die BBC vermeldete, sind unter dem nun veröffentlichten Briefverkehr Jeffrey Epsteins auch der mit Peter Mandelson aufgetaucht, darunter einer, in dem er Epstein seinen „besten Kumpel“ (best pal) nennt. Unter dem Druck dieser Enhüllungen war Mandelson nicht mehr zu halten.

Skandalbaron Mandelson

Peter Benjamin Mandelson, geadelt als Baron Mandelson, geboren am 21. Oktober 1953 in London, ist ein britischer Politiker der Labour Party, der als enger Berater von Tony Blair und Gordon Brown bekannt wurde und in verschiedenen Regierungen hohe Ämter innehatte. Seine politische Karriere begann in den 1980er Jahren, als er als Kommunikationsdirektor der Labour Party maßgeblich zur Modernisierung der Partei beitrug und half, das Konzept von „New Labour“ zu entwickeln. Von 1992 bis 2004 war er Abgeordneter im Unterhaus. In der Regierung Blair bekleidete er verschiedene Ämter: Minister ohne Geschäftsbereich (1997–1998), Handels- und Industrieminister (1998) und Nordirland-Minister (1999–2001). Von 2004 bis 2008 fungierte Mandelson als EU-Kommissar für Handel, wo er für Handelsabkommen verantwortlich war und die EU-Position in der WTO vertrat. Er trat mehrmals zurück, unter anderem aufgrund von Finanzskandalen, kehrte jedoch stets in die Politik zurück – unter Gordon Brown war er 2008–2010 Erster Staatssekretär und Wirtschaftsminister. Seit 2008 ist er Life Peer im House of Lords. Nach seiner Zeit in der aktiven Politik gründete er 2010 das Beratungsunternehmen Global Counsel, das sich auf Politikberatung und Regulierungsfragen konzentriert.