Das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen ist das einzige seiner Art in Deutschland. Eine Petition versucht nun, seine drohende Schließung zu verhindern.

(Oppeln 1734: Friedrich Bernhard Werner, Public domain, via Wikimedia Commons(
Die Erinnerung der Vertriebenen aus dem Osten war für die Bundesrepublik immer schon unangenehm. Sie passte nie in das neue gemeinsame Europa der demokratischen Brudervölker, in das sich die bundesdeutsche Herrscherkaste vor der eigenen Verantwortung geflüchtet hatte. Während früher aber die Union zumindest Lippenbekenntnisse ablegen musste, um sich die Wählerstimmen zu sichern, will man die Erinnerung nun still und heimlich verschwinden lassen.
Die Verlagerung nach Essen wäre faktisch eine Schließung
Das Oberschlesische Landesmuseum im Stadtteil Hösel von Ratingen, Nordrhein-Westfalen, bewahrt seit vierzig Jahren die Erinnerung an das deutsche Schlesien. Über eine Million der heute in NRW lebenden Deutschen haben schlesische Wurzeln. Dass man immer versuchte, dies in Form einer gemeinsamen Geschichtserzählung mit Polen und Tschechen zu machen, hilft heute nichts. Ab nächstem Jahr soll es nach Essen verlagert werden – eine besonders feige Methode, es de facto zu schließen, ohne zu sagen, dass man es schließen will. Der Vorstand der Stiftung hat bereits die Entwürfe zur Verlagerung beschlossen.
Es droht auch der Verlust der Museumssammlung
Eine Petition an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sowie an die Stiftung will nun das Museum erhalten. Neben dem Ende der aktiven Museumsarbeit befürchten die Petitionisten vor allem eine Zerstreuung der Sammlung des Museums. Das Oberschlesische Landesmuseum verfügt über eine reichhaltige Sammlung an Materialien und Dokumenten zur oberschlesischen Geschichte, die im Falle einer Schließung unwiederbringlich verlorengehen könnte.