Neuseeland öffnet die Schleusen: Unter dem Vorwand der Bildung sollen künftig doppelt so viele Ausländer ins Land strömen. Kritiker schlagen Alarm: Das Studienvisum wird zur getarnten Einwanderung – und der Campus zum Einfallstor für Massenmigration.

(Campus der Auckland University of Technology: Sophbuchan, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
Neuseelands Bildungsministerin Erica Stanford kündigte am 14. Juli 2025 an, das Volumen des internationalen Bildungsmarkts binnen neun Jahren von derzeit rund 3,6 Milliarden NZ$ auf 7,2 Milliarden NZ$ verdoppeln zu wollen. Dafür sollen unter anderem die erlaubten Arbeitsstunden für ausländische Studierende von 20 auf 25 Stunden pro Woche erhöht und sämtliche Teilnehmer an anerkannten Austauschprogrammen in die Erwerbsberechtigung einbezogen werden
Während traditionelle Zielländer wie Australien oder die USA ihre Aufnahme von ausländischen Studenten zu drosseln suchen, setzt Neuseeland gezielt auf Expansion. Doch längst dienen Studienvisa vielfach nicht nur dem Lernerfolg, sondern eröffnen einen bequemen Weg in eine dauerhafte Niederlassung, oftmals ohne die eigentlichen Einwanderungskriterien erfüllen zu müssen.
Türöffner für Daueraufenthalt
Die geplante Aufstockung der erlaubten Arbeitsstunden verschafft Studenten nicht nur zusätzliche Einnahmequellen, sondern erleichtert zugleich das wirtschaftliche Fussfassen im Land. Kritiker sehen darin einen bewussten Schachzug: Wer sich über Jahre mit einem Bein im neuseeländischen Arbeitsmarkt etablieren kann, hat gute Chancen, langfristig zu bleiben und die Zuwanderungsstatistiken weiter nach oben zu treiben.
Während Australien für 2025 eine Obergrenze von 270.000 neuen Studienvisa einführt und die USA unter der Trump-Administration rigorose Beschränkungen verhängten, will Neuseeland in die Bresche springen. Die Regierung wirbt gezielt in Ländern mit den größten Zuwachs-Potenzialen und positioniert das Königreich als unbegrenzte „Einwanderungs-Schleuse für Studenten“.
Auch in Deutschland ein Problem
Der von der Ampel vorangetriebene Einbürgerungsfantasimus erfolgte teils auch unter dem Deckmantel der akademischen Bildung. Laut dem deutschen Innenministerium stieg die Zahl der Studienvisa (inklusive Aufenthalte zur Studienvorbereitung oder Bewerbung) von etwa 63.000 im Jahr 2021 auf ca. 90.000 im Jahr 2024. Das entspricht einer Steigerung um rund 43 %.
Seit dem 1. März 2024 ist mit dem reformierten Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Tür für eine neue Form der Zuwanderung weit aufgestoßen: Studierende aus Drittstaaten dürfen nun bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten – doppelt so viel wie zuvor – und das bereits während der Vorbereitungs- oder Sprachkursphase. Gleichzeitig wurden Übergänge in andere Aufenthaltstitel, etwa zur Erwerbstätigkeit, erheblich erleichtert. Wer nach dem Studium in eine Blue Card wechselt oder in qualifizierte Beschäftigung geht, kann sich Teile der Studienzeit sogar voll auf die spätere Einbürgerung anrechnen lassen. Kritiker warnen, dass auf diesem Weg ein paralleler Einwanderungskanal entsteht: offiziell über Bildung, praktisch über eine gezielte Einbindung in den Arbeitsmarkt. Das Studienvisum wird so zur verkappten Einreiseroute mit dem Etikett der Qualifikation, aber mit dem Ziel der dauerhaften Ansiedlung.
Langfristige Folgen für Wohnungsmarkt und Sozialstaat
Schon jetzt klagen Vermieter in Neuseeland übersteigende Mieten in Studentenstädten. Experten befürchten, dass die zusätzliche Zuwanderung von Studenten, die ihren Aufenthalt später verlängern, den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt weiter belastet und soziale Sicherungssysteme auf Dauer aus dem Gleichgewicht bringt.
Damit wird deutlich: Zuwanderung in quantitativ hoher Zahl erzeugt sozialen Konkurrenzdruck zu Lasten der Einheimischen- das auch bei “legaler” und “qualifizierter” Zuwanderung. Wer soziale Sicherheit möchte, ist für einen Zuwanderungsstopp und für Remigration.