Migration in Japan: So hat es damals auch angefangen


Japans Regierung ernannte kürzlich vier japanische Städte zu „Hometowns“ afrikanischer Migranten. Nachdem es Vorwürfe hagelte, man wolle die Einwanderung aus Afrika fördern, behauptet die Regierung, es gehe lediglich um kulturellen Austausch mit den jeweiligen afrikanischen Ländern.

Das aktuelle Bild hat keinen Alternativtext. Der Dateiname ist: Japan-scaled.png
(Flagge Japans: Aerra Carnicom, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)


Japan, das sonst für seine strenge Einwanderungspolitik bekannt ist, nun einen offensichtlich dummen wie gravierenden Fehler.

Vier Städte für Afrika

Die Japan International Cooperation Agency (JICA) sorgte vor Kurzem mit einem absurden Plan für Ärger und Verwirrung. Anlässlich der internationalen Konferenz zur afrikanischen Entwicklung in Yokohama hatte man das Konzept der „Hometowns“ (Heimatstädte) vorgestellt: Demnach wollen Behörden vier afrikanische Länder mit jeweils einer japanischen Stadt, die im Plan als „Heimatstädte“ benannt werden, zusammenführen. Zusammenführen wolle man das Land Tansania mit der Stadt Nagai, Nigeria mit Kisarazu, Ghana mit Sanjo und Mosambik mit Imabari.

Angst in der Bevölkerung

Nachdem nun die JICA in ihrem Elfenbeinturm diese Pläne beschlossen hat, fühlt sich die Bevölkerung übergangen – und befürchtet eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Stadtverwaltungen erhielten etliche Protestanrufe und E-Mails von Bürgern, die große Bedenken angesichts der zunehmenden Zahl der Migranten äußerten. Nun wird auch vielerorts der Vorwurf laut, dass der ganze „Hometown“-Plan lediglich existiere, um die Einwanderung aus Afrika vorazuntreiben. Die Regierung reagiert auf diesen Vorwurf gelassen – zu gelassen.

Regierung bestreitet Plan

So bestritt das Außenministerium am Dienstag, die Einwanderung aus Afrika zu fördern. Man wolle lediglich den Austausch zwischen den Ländern stärken und plane „keine Maßnahmen zur Förderung der Aufnahme von Einwanderern oder die Ausstellung von Sondervisa für Einwohner afrikanischer Länder“. Doch die nächste widersprüchliche Nachricht an der Migrationsfront ließ nicht auf sich warten: So erklärte die nigerianische Regierung am Freitag, Japan werde „eine spezielle Visakategorie für hochqualifizierte, innovative und talentierte junge Nigerianer schaffen, die nach Kisarazu ziehen möchten, um dort zu leben und zu arbeiten“.

Dieser Patzer wurde jedoch schnell von der Regierungswebsite Nigerias entfernt, doch der Fakt, dass das Stadtbüro Kisarazus auf Google Maps vorübergehend als „nigerianisches Stadtbüro“ angezeigt wurde, schien nicht gerade beruhigend oder glaubwürdig. Während städtische Behörden als Reaktion lediglich vor möglichen Vorurteilen der Japaner gegenüber den Migranten warnte, berichtete ein tansanisches Medium, Nagai sei „zu Ehren Tansanias eingeweiht“ worden und Japan habe die Stadt dem afrikanischen Land „überreicht“. Das mag dem übliche afrikanische Bombast geschuldet sein, aber es zeigt, wie die Botschaft bei potenziellen Migranten aufgenommen wurde.

Fatale Fehler für die Zukunft

Abschließend kann man nur sagen: Japan macht jetzt erste dumme Fehler, die es in nur ein paar Jahrzehnten die öffentliche Sicherheit und letztendlich die gesamte Identität kosten können. Während die Regierung noch ganz blauäugig von kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern spricht, werden schon bald erste Verfallserscheinungen eintreffen, unter denen zuerst die Bevölkerung leidet, die jetzt protestiert. Wie in europäischen Ländern werden die jungen afrikanischen „Fachkräfte“ schon bald ganze Viertel einnehmen und Familiennachzug betreiben. Für Japan besonders fatal: Zu allem Übel ist Japan nämlich – im Vergleich zu Deutschland – mit einer noch schwächeren Geburtenrate gesegnet, was einen Bevölkerungsaustausch noch schneller vonstattengehen lassen wird. Deutschland und zahlreiche Nachbarländer wissen nun schon etwas, was Japans Regierung noch verzweifelt leugnet: So, mit Assoziationsabkommen, mit dem Wunsch die Arbeitsmassen „junger Völker“ für die eigene Wirtschaft zu nutzen, hat es damals auch schon angefangen.