Starmer und Macron ziehen ihre Wähler mit dem „One-in, One-out“-Deal über den Tisch. Für jeden abgeschoben Illegalen erhält England einen legalen Einwanderer, den es dann nicht mehr los wird.

(Starmer und Macron: Number 10, OGL 3, via Wikimedia Commons)
Bei seinem dreitägigen Staatsbesuch in London traf Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf UK-Premier Keir Starmer, um das heiß diskutierte „One-in, One-out“-Abkommen zu verhandeln. Dieses sieht vor, dass Frankreich illegale Bootsmigranten, die den Ärmelkanal überqueren, zurücknimmt, während Großbritannien im Gegenzug „legale“ Asylbewerber aus Frankreich aufnimmt. Die offizielle, propagandistische Darstellung: Digitalisierung der Abschiebeverfahren und gemeinsame Härte im Kampf gegen Menschenschmuggler. Tatsächlich aber beginnt hier bereits die große Täuschung.
Das Ein‑Raus‑Prinzip enttarnt
Kernpunkt des Deals ist der Austausch: Für jede nach Großbritannien illegal eingereiste Person nimmt Frankreich sie zurück – und Großbritannien lässt im Gegenzug eine Person mit angeblich „berechtigtem“ Asylanspruch einreisen. Wer sich genauer mit den Folgen beschäftigt, erkennt das perfide Kalkül: Tatsächliche Rückführungen entfallen fast vollständig, weil Frankreich die Betroffenen lediglich in sein Hoheitsgebiet zurücknimmt, nicht aber in ihre Heimat abschiebt. Gleichzeitig erhalten “legale” Asylbewerber in Großbritannien einen Aufenthaltsstatus und sind fortan weitgehend abschiebungsresistent.
Verdeckter Bevölkerungsaustausch
Statt einer Verringerung der Migration manifestiert sich hier ein systematisierter und “geordneter” Bevölkerungsaustausch. Durch das „One-in, One-out“-Prinzip wird nicht die illegale Einreise gestoppt, sondern lediglich umgesteuert – mit dem Nebeneffekt, dass die neu aufgenommenen Migranten dauerhaft bleiben. Die Zahl von über 20.600 Kanalüberquerungen allein im ersten Halbjahr 2025 zeigt deutlich, dass weder Macron noch Starmer die Schleusernetzwerke ernsthaft stoppen. Vielmehr schönt man diesen Aderlass politisch, um den Eindruck einer funktionierenden Migrationskontrolle zu erwecken.
Langfristige Folgen verschleiert
Während im Palastbankett von Windsor Castle das Bild einer britisch‑französischen Neubelebung europäischer Werte zelebriert wurde, bleibt unbeachtet, dass Großbritannien hier dauerhaft legale Einwanderung in bislang ungekannter Größenordnung zulässt. Die zweite Komponente des Deals, zusätzliche Finanzhilfen von mindestens 480 Mio. £ an Frankreich, sollen vorgeblich die Grenzsicherung stärken. Doch Realität ist: Diese Mittel finanzieren vor allem administrative Verfahren, die eine Abschiebung juristisch unwahrscheinlicher machen. Die Folge ist eine sich selbst verstärkende Dynamik – und eine stillschweigende Akzeptanz des Bevölkerungsaustauschs.
Mit dem „One-in, One-out“-Abkommen inszenieren Macron und Starmer also keine Lösung, sondern eine groß angelegte Täuschungsstrategie. Wer dachte, durch härtere Abkommen die illegale Migration eindämmen zu können, wird eines Besseren belehrt: Statt weniger Zuwanderung droht durch legalisierten Verbleib ein Dauerzustand – und damit eine spürbare Veränderung der demografischen Struktur im Sinne der neoliberalen Eliten. Denn wer einmal einen legalen Status gewonnen hat, bleibt fast ausnahmslos – und wird Teil der neuen britischen Bevölkerung.