Peter Hahne in Trier: Voller Saal, scharfe Worte

Trier. Am gestrigen Sonntag lud das Rednerforum Trier ins „Druckwerk“ zu einer Veranstaltung mit dem ehemaligen ZDF-Moderator des heute-journals Peter Hahne.

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(Peter Hahne)



Beginn war bereits am Morgen um 11 Uhr. Der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal bildete den Rahmen für einen Abend, an dem Hahne gewohnt pointiert und zugespitzt über die politische und gesellschaftliche Lage in Deutschland sprach.

Klare Kante ohne Verhärtung

Gleich zu Beginn kritisierte Hahne den Zustand des politischen Diskurses. Er monierte „Verhärtungen auf allen Seiten“ und warb – in deutlicher Sprache – für mehr Streitkultur, zugleich aber für klare Kante gegenüber Fehlentwicklungen, die er in Politik, Medien und Bildung ausmachte. Seine Kritik spannte sich von Energie- und Wirtschaftspolitik über Migrationsfragen bis hin zur Rolle öffentlich-rechtlicher Sender.

Ein Schwerpunkt lag auf der wirtschaftlichen Situation. Hahne zeichnete ein düsteres Bild der Konjunktur und sprach von einer tiefen Verunsicherung im Mittelstand. In diesem Zusammenhang verwies er – nach eigener Darstellung – auf eine interne Gesprächsrunde bei Volkswagen, mit der man große Händler angesichts anhaltender Belastungen beruhigen wolle. Er behauptete, es gebe Überlegungen, Deutschland müsse in den kommenden Monaten „auf Kriegswirtschaft umschalten“. Diese Aussagen sind seine persönliche Einschätzung; eine unabhängige Bestätigung lag vor Ort nicht vor.

Besonders bewegend wurde es, als Hahne auf die Ermordung von Charlie Kirk einging. Mit ernsten Worten erinnerte er an den Vorfall und schilderte die tiefe Betroffenheit, die er selbst und viele Weggefährten empfinden. Er berichtete von der Trauerfeier, bei der deutlich geworden sei, wie groß die Anteilnahme der Menschen sei und wie sehr Kirk geschätzt wurde. Hahne verband diesen Abschnitt seiner Rede mit einem Appell an Menschlichkeit, Zusammenhalt und den Schutz des Lebens.

Mit Blick auf die Innenpolitik kritisierte Hahne außerdem aus seiner Sicht überbordende Bürokratie, eine „zunehmende Moralisierung“ der Debatten und eine Bildungspolitik, die Leistungsanspruch verwässere. Er plädierte dafür, wieder stärker über Verantwortung, Gemeinsinn und Grundwerte zu sprechen. Immer wieder erhielt er dafür zustimmenden Applaus, gelegentlich mischten sich auch Zwischenrufe ins Publikum – ein Zeichen dafür, wie stark die Themen polarisieren.

Zum Abschluss signierte Peter Hahne seine Bücher und nahm sich sichtbar Zeit für Gespräche, Selfies und kurze Plaudereien. Die Schlange am Signiertisch riss lange nicht ab. Nach Angaben der Veranstalter gingen die Einnahmen dieser Veranstaltung an den Kinderschutzbund Trier.

Das Bedürfnis nach politischer Auseinandersetzung ist groß

Die Veranstaltung im „Druckwerk“ zeigte, wie groß das Bedürfnis nach politischer Auseinandersetzung jenseits des Parlaments ist – und zugleich, wie schnell Tonlage und Themen polarisieren. Hahnes Thesen fanden viele Zustimmende, andere blieben skeptisch. Unbestritten ist: Der Vormittag bot reichlich Stoff für Diskussionen – in Trier und darüber hinaus.