NGO-Versprechungen einer schnellen Mittelmeerüberfahrt führen immer wieder Migranten in Gefangenschaft oder den Tod. Nun wurden in Libyen über 100 Migranten befreit – viele wurden in Ketten gehalten und wiesen zahlreiche Verletzungen auf.

(Meanwhil in Libya: Dhehz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
Mehr als 100 Migranten – darunter fünf Frauen – sind in der ostlibyschen Stadt Ajdabiya aus den Händen einer Schleuserbande befreit worden. Gemäß den Behörden wurden sie gefoltert und misshandelt, um ihre Familien zur Zahlung von Lösegeld zu zwingen. Fotos auf den Handys von zwei der Täter zeigen Migranten mit gefesselten Händen und sichtbaren Spuren von Gewalt. Derartige Schicksale von Migranten sind jedoch nicht nur das Werk von NGOs und ihrer Propaganda, sondern auch von westlichen Kriegsinterventionen.
Libyen: Gang-Land und Schlepperzone
Libyen ist das Haupteinfallstor für illegale Migration und Schlepper nach Europa.
Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem Staat Anarchie. Die Machtverhältnisse sind komplex und oftmals unklar. Im ganzen Land haben Banden, Gangs und regionale Warlords das Kommando.
Die Abwesenheit einer funktionierenden staatlichen Struktur befeuert das Geschäft der Schleuser und Schlepper. Als Magnet für ihr Opferklientel wirkt dabei die Propaganda von offenen Grenzen und NGOs aus Europa.
Schleuser-Banden: Die Zulieferer der NGOs
Immer wieder fallen Migranten aus Afrika in die Hände krimineller Netzwerke. Sie werden nicht nur ausgebeutet, sondern oft auf grausamste Weise misshandelt oder sogar getötet. Bereits diesen Februar wurden in Massengräbern in Libyen Dutzende Leichen gefunden, allesamt hauptsächlich Opfer von Menschenschmuggel. Die Täter sind dabei so divers wie ihre Opfergruppe. Die libyschen Behörden verhafteten nun fünf mutmaßliche Täter aus Libyen, Sudan und Ägypten. Doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Laut UN halten sich rund 825.000 Migranten aus 47 Ländern in Libyen auf.
Der Strom an neuer Menschenware reißt dabei nicht ab, denn die Versprechungen einer Überfahrt nach Europa locken zuverlässig neue Opfer nach Libyen.
Barbarei statt westlicher Demokratie
Die libyschen Zustände sind ein Ergebnis der westlichen Intervention gegen Gaddafi und das faktische Endresultat des westlichen Ziels, in Libyen eine demokratische Staatsform zu installieren. Das Ende der Gaddafi-Ära verwandelte Libyen von einer stabilen Staatsstruktur in eine regierungslose Anarchie-Gesellschaft. Die Migrationsflut nach Europa wird zwar in erster Linie von europäischen Regierungen zugelassen, doch würde die Flut gar nicht erst an der italienischen Küste brechen, wäre Libyen kein Failed State.
Hilfe vor Ort statt Hilfe in Europa
Der westliche Eingriff hat die Situation in Libyen in gleicher Weise verschlechtert, wie die Multikulti-Propaganda die Lage der Migranten. Hilfe erhält nur, wer es bis aufs Mittelmeer schafft, um dann von einem NGO-Wassertaxi nach Europa überschifft zu werden. Alle anderen enden in Sklaverei, stranden in Krisengebieten oder erleiden vergleichbare Schicksale.
Eine Alternative zur Politik der offenen Grenzen wäre eine No-Way-Kampagne auf dem Mittelmeer und konsequenter Grenzschutz, begleitet von Hilfe- und Schutzmaßnahmen vor Ort für Menschen in Not. Dort würde die Unterstützung vor allem auch jenen zugutekommen, die sie wirklich benötigen, denn die Überfahrt nach Europa gelingt oftmals nur kräftigen jungen Männern.
