Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem BVB und der Dortmunder AfD wegen eines Wahlkampf-Stickers schlägt die AfD einen versöhnlichen Weg vor: Statt 4000 Euro Abmahnkosten will man denselben Betrag – plus 2000 Euro obendrauf einem Kinderhospiz spenden.

(Bildmontage: Offensiv!; Matthias Helferich; Logo Borussia Dortmund: Lispir (Lispir), Public domain, via Wikimedia Commons)
Der Streit zwischen der Dortmunder AfD und Borussia Dortmund geht in die nächste Runde. Doch statt weiterer Eskalation steht nun ein Angebot im Raum, das weit über Symbolik hinausgeht. Die AfD bietet dem BVB an, auf die erhobenen Abmahnkosten in Höhe von 4000 Euro zu verzichten wenn die Dortmunder AfD die Unterlassungserklärung unterzeichnet und der Verein stattdessen einer Spende an ein Dortmunder Kinderhospiz zustimmt.
Und das ist nicht alles: Bundestagsabgeordneter Matthias Helferich kündigte persönlich an, weitere 1000 Euro aus eigener Tasche beizusteuern. Auch der AfD-Oberbürgermeisterkandidat Heiner Garbe legt dieselbe Summe obendrauf. In Summe: 6000 Euro für schwerkranke Kinder statt juristische Grabenkämpfe.
Der Auslöser: Ein Wahlaufkleber in Vereinsfarben
Was war passiert? Die AfD Dortmund hatte in der vergangenen Woche Wahlwerbung in Form eines Stickers verbreitet. Darauf zu lesen: „Beim Fußball schwarz-gelb – am Sonntag blau.“ Ein Wortspiel, das augenzwinkernd auf den BVB (schwarz-gelb) und die AfD (blau) anspielt. Politisch clever, doch juristisch offenbar ein rotes Tuch: Borussia Dortmund fühlte sich vereinnahmt – und reichte Abmahnung ein.
Der Vorwurf: Der Sticker erwecke den Eindruck, der Verein würde eine bestimmte Partei unterstützen. Der BVB betonte öffentlich, man wolle keine politische Vereinnahmung. Soweit, so bekannt.
Politik aus dem Stadion raushalten – aber bitte nicht nur selektiv
Natürlich kann man die grundsätzliche Frage stellen: Wie politisch darf Fußball sein – und wann wird es heuchlerisch? Der BVB schmückt sich regelmäßig mit politischen Kampagnen – von Regenbogenflagge bis „Kein Platz für Rassismus“. Dass ausgerechnet bei einem augenzwinkernden AfD-Slogan dann die juristische Keule geschwungen wird, wirkt auf viele Beobachter widersprüchlich.
Wer ernst meint, was er predigt, sollte annehmen
Ob der BVB das Angebot annimmt, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Die AfD hat den Ball ins Feld gelegt. Ein Verzicht auf die Abmahnkosten zugunsten kranker Kinder wäre ein Schritt, der Haltung beweist – jenseits parteipolitischer Lager.