Nachdem englische Medien berichteten, er sei auf der Flucht, kehrte Robinson ordnungsgemäß von einer Reise zurück – und wurde am 4. August bei der Landung in Luton festgenommen. Wir entschuldigen uns dafür, diese Meldungen übernommen zu haben.

(Tommy Robinson: Shayan Barjesteh van Waalwijk van Doorn, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
Laut offizieller Mitteilung der British Transport Police ereignete sich die Auseinandersetzung am Abend des 28. Juli gegen 21:30 Uhr im belebten Bahnhof St Pancras. Ein Video, das kurz darauf online gestellt wurde, zeigt Robinson neben einem reglosen Mann liegen. Die Aufnahmen illustrieren, wie der 64-jährige Bahngast mit schweren, jedoch nicht lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde.
Über die Hintergründe der Auseinandersetzung gibt es bislang keine abschließende Klarheit: Während Robinson erklärt, sein Gegenüber habe ihn attackiert, prüfen Ermittler den genauen Ablauf und mögliche Auslöser der Konfrontation.
Medienirrtum aufgedeckt
Nach dem Vorfall erschienen zahlreiche Berichte, die Tommy Robinson (Stephen Yaxley-Lennon) als „weiterhin flüchtig“ darstellten. Der 42-jährige Aktivist aus Bedfordshire sei nach der mutmaßlichen Auseinandersetzung ins europäische Ausland entkommen und nicht greifbar – eine Darstellung, die sich als falsch herausstellte. Auch wir haben diese Informationen übernommen und bitten unsere Leser um Entschuldigung: Robinson kehrte am 4. August planmäßig nach Großbritannien zurück und wurde unmittelbar bei seiner Ankunft festgenommen.
Geplante Rückkehr und Festnahme
Entgegen den kursierenden Berichten, Robinson habe sich der Justiz entzogen, befand sich der „Fluchtweg“ nach Portugal und Spanien offenbar schon vorher in seinem Reiseplan. Nach den Ereignissen ging es für ihn zunächst nach Teneriffa, weiter nach Faro (Portugal) – doch statt sich dauerhaft abzusetzen, bestieg Robinson am Montag, dem 4. August, einen Rückflug nach London Luton.
Schon gegen 18:30 Uhr Ortszeit nahmen Beamte der British Transport Police den Politiker bei der Passkontrolle fest. In der Erklärung der Behörde heißt es:
„Beamte der British Transport Police haben am heutigen Abend (4. August) einen 42-jährigen Mann aus Bedfordshire im Zusammenhang mit einer Körperverletzung am Bahnhof St Pancras am 28. Juli festgenommen. Die Festnahme erfolgte am Flughafen Luton kurz nach 18:30 Uhr, nachdem eine Mitteilung eingegangen war, dass der Mann an Bord eines ankommenden Flugs aus Faro war.“
Er befindet sich nun in polizeilichem Gewahrsam und muss sich zu den Vorwürfen wegen schwerer Körperverletzung verantworten. Ein weiterer Termin zur Anhörung vor Gericht ist bereits anberaumt.
Robinsons Standpunkt: Selbstverteidigung
Schon wenige Stunden nach dem Vorfall äußerte Robinson auf seinem X-Profil, er habe in Notwehr gehandelt. In dem online kursierenden Video ist zu hören, wie er sagt:
„He come at me!“ – frei übersetzt: „Er hat mich angegriffen!“
Robinson betont, er sei lediglich zufällig in die Situation geraten, als er Flyer verteilte, und habe aus Angst um seine körperliche Unversehrtheit reagiert.
Unterstützer verweisen darauf, dass Staatsanwaltschaft und Polizei im britischen Rechtssystem die Notwehrfrage besonders sorgfältig prüfen müssen.
Klarstellung der Causa
Die jüngsten Ereignisse zeigen, wie schnell sich unvollständige Meldungen verselbständigen. Unser ursprünglicher Artikel trug weiter, Robinson sei auf der Flucht – eine Fehleinschätzung, für die wir uns bei unseren Lesern entschuldigen.
Die Faktenlage ist: Am 28. Juli kam es am Bahnhof St Pancras zu einer Auseinandersetzung, bei der ein 64-Jähriger schwer, jedoch nicht lebensbedrohlich verletzt wurde. Robinson verließ kurz darauf das Vereinigte Königreich, kehrte aber am 4. August zurück. Die britischen Behörden ermitteln nun wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung; der Aktivist beteuert seine Unschuld und beruft sich auf Notwehr.