Zu dem Brandanschlag auf das Auto des AfD-Politikers Bernd Baumann hat sich nun eine Antifa-Gruppierung bekannt. Die Gruppierung erklärt, damit auf anstehende Strafprozesse gegen die „Hammerbande“ reagieren zu wollen.

Auf Indymedia ist ein Bekennerschreiben zum Anschlag auf das Auto des Bundestagsabgeordneten Bernd Baumann veröffentlicht worden. Das Auto war in der Nacht vom 2. auf den 3. November in Hamburg-Othmarschen durch einen Brandanschlag zerstört worden. Auch mehrere anbeistehende Fahrzeuge brannten vollständig aus.
Das Bekennerschreiben begründet die Tat mit zwei Prozessen in Dresden und Düsseldorf gegen 13 Antifa-„Gefährt_innen“ (ob es bei der Antifa jetzt auch eine links-illiberalistische Unterströmung gibt, ist der Offensiv Informiert!-Redaktion nicht bekannt).
Hammerbande vor Gericht
Bei den Prozessen handelt es sich einerseits um einen Prozess gegen sieben Mitglieder der sogenannten Hammerbande, der morgen, am 4. November, vor dem Oberlandesgericht Dresden beginnen soll. Unter den Angeklagten ist der mutmaßliche Anführer der Hammerbande, Johann G., zeitweiliger Lebensgefährte der bereits verurteilten Lina E. Den Angeklagten werden Angriffe auf Passanten in Budapest während der Gedenkveranstaltungen zum „Tag der Ehre“ vorgeworfen, bei denen neun Menschen niedergeschlagen und sechs schwer verletzt wurden.
Der zweite Prozess soll bald in Düsseldorf gegen sechs weitere Angeklagte aus dem, was im Jargon inzwischen als der „Budapest-Komplex“ bezeichnet wird, starten. Nach Angaben des Gerichts findet der separate Prozess in Düsseldorf statt, weil sich zwei der Angeklagten in NRW der Polizei gestellt hatten und deshalb in den Zuständigkeitsbereich des Gerichts fallen.
Antifa pocht auf Sonderrecht zur Gewaltkriminalität
Die Absender des Bekennerschreibens sehen in der strafrechtlichen Verfolgung dieser Taten den Versuch der „Herrschenden, neue Maßstäbe zu setzen“. Wobei das Schreiben unfreiwillig komisch wirkt, weil einen Satz davor (richtigerweise) erklärt wird: „Bisher tat sich die Justiz oft schwer, Urteile wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung gegen militante Linke zu fällen, die nicht in der Guerilla organisiert waren.“
Dass militante Linke nicht wegen Mitgliedschaft in kriminellen oder terroristischen Vereinigungen verurteilt werden, scheint der Maßstab zu sein, den die Absender des Schreibens aufrechterhalten wollen.
Wirres Sammelsurium der Medienereignisse
Der Rest des Schreibens ist eine Sammlung von Auslassungen über diverse Ereignisse, die in letzter Zeit durch die Medien gingen: von der Ermordung Charlie Kirks, die die Absender feiern, über die darauffolgende Einstufung der Antifa als Terrororganisation in den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und Ungarn, die die Absender weniger feiern, bis hin zu Friedrich Merzens Äußerungen zum Stadtbild. Es ist ein verstörender, aber auch faszinierender Blick in die imaginäre Parallelwelt des linken Terrors: eine Welt, in der „die alltägliche, mörderische, rassistische Praxis von Nazis, Normalos und Bullen immer weiter zunimmt“.
Aufruf zur Bildung weiterer Terrororganisationen
Das Schreiben endet mit dem Aufruf an alle Leser, weitere Hammerbanden und andere terroristische Vereinigungen zu gründen, sowie mit einer auf Englisch abgefassten Drohung an Angehörige der MAGA-Bewegung von Präsident Trump: „you will follow Kirk to hell!“.
Polizei sucht weiter Zeugen
Die Polizei Hamburg sucht derweil weiterhin nach Zeugen. Wer sachdienliche Hinweise zum Brandanschlag auf das Auto des Abgeordneten Baumann geben kann, wird gebeten, sich telefonisch unter 040 – 4286 56789 zu melden.
