Nur einen Tag, bevor der Indieshooter „The Great Rebellion“ des Studios Kvltgames auf der Switch erscheinen sollte, hat Nintendo den Stecker gezogen. Offizieller Grund: Es könne seiner Reputation oder Marke schaden.

„Könnte unserer Reputation oder Marke schaden“ ist die Floskel, mit der Zensur durch Privatunternehmen und Plattformanbieter juristisch bemäntelt wird. Denn offene politische Zensur könnte in einigen Ländern eine saftige Klage nach sich ziehen. So aber gibt man legitime Unternehmensinteressen vor.
Bereits geprüft
Der auf dem Computer erfolgreiche Indie-Hit „The Great Rebellion“ des österreichischen Studios Kvltgames sollte eigentlich am 21. November für die Nintendo Switch erscheinen. Dafür war eine eigene Version „The Great Rebellion Edition 2084“ entwickelt worden. Diese Version war auch bereits durch die Lot-Check-Prüfung durchgegangen. Lot Check ist eine Abteilung von Nintendo, die Inhalte von Drittanbietern auf Übereinstimmung mit den internen Richtlinien von Nintendo überprüft. Der Hauptgrund für eine solche Abteilung ist die Vermeidung pornografischen Materials im Nintendo-Store.
Japanische Version wenige Tage später gecancelt
Diese Prüfung hatte „The Great Rebellion 2084“ im September bestanden. Vor drei Tagen wurde es dann kurz vor dem Veröffentlichungsstart aus den europäischen und amerikanischen Nintendo-Stores gelöscht. In Japan war das Spiel verfügbar, bis Nintendo es gestern auch dort herunternahm.
Kvltgames hofft auf weitere Titel
Für das Entwicklerstudio ist dies ein herber finanzieller Schlag, für den es, wie immer in solchen Fällen, kaum möglich ist, von einem globalen Konzern eine Entschädigung einzuklagen.
Kvltgames hofft nun auf den Erfolg zweier weiterer Titel in Entwicklung: dem Action-Adventure „Serene Etates: Last Guy“ und dem Dungeon Crawler „Dverghold“.
